Vladimir Tasić
Badious Logiken: Mathe, Hamlet, Sade
In der Serie
Die weltweit besten mathematischen Artikel im 21. Jahrhundert, Band 5
übersetzt aus dem Englischen von Jochem Berlemann und Marietta Ehret
93 Seiten, 17 Fotos von Mia Cuk und Jochem Berlemann
Softcover, Fadenbindung
200 x 135 x 10 mm
isbn: 978-3-945059-29-6
Das Buch ist nicht mehr lieferbar.
Inhalt
Alain Badiou hat in seinem Nachfolgewerk
Logiken der Welten (2008) zu
Das Sein und das Ereignis (2005) eine Theorie geschaffen – und zwar eine Theorie von Welten und deren Logiken, die mathematisch auf der Kategorientheorie beruht. Lag dem Buch
Das Sein und das Ereignis noch die Mengentheorie nach Zermelo/Fraenkel zugrunde, so wird diese hier erweitert. Badiou benutzt Ergebnisse der modernen Mathematik, und zwar der Kategorien- und Topostheorie sowie der Heyting-Algebren, und die Methode der materialistischen Dialektik, um eine eigene Theorie zu schaffen. Er schuf eine Weltentheorie, die sich formal mathematisch formulieren und interpretieren lässt.
Denn wie kann unsere vielschichtige Welt, unser Leben und Erleben, mit vielen Ereignissen in verschiedenen Sphären verstanden werden? Was liegt ihr zugrunde? Ein Aspekt Badious und Tasićs ist die Beschreibung von Objekten des realen Lebens in der Entstehung, im Dasein und im Verschwinden. Heyting-Algebren und mehrdeutige Logiken geben Badiou die Möglichkeit, Dingen in ihrer Entwicklung Werte zuzuordnen, die über 0 und 1 (Tod bzw. Leben) hinausgehen. Beispielsweise kann Badiou mit seinen
Logiken der Welten das Entstehen von politischen Organisationen, künstlerischen Arbeiten, wissenschaftlichen Entdeckungen oder die Vereinigung von Frau und Mann zu einem Paar beschreiben. Badious Theorien sind anspruchsvoll und nicht unumstritten. Ebenso anspruchsvoll ist Tasićs Würdigung badiouscher Logiken und seine Auseinandersetzung mit ihren Kritikern. Er ordnet die badiouschen Logiken in sein (mathematisches) Weltbild kritisch ein. Aber nicht nur das, er sieht sie als Teil der Weltgeschichte neben Hamlet und Sade. Anhand des Banach-Tarski-Paradoxons hinterfragt er die badiouschen Beispiele. Tasić lässt das Ende offen: er gibt Hoffnung auf neue Mathematik und auf unsere Phantasie, sie anzuwenden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprache, Philosophie und Mathematik
- Mathematik und Interpretation
- Mathematik und Logik
- Kategorien- und Topostheorie
- Badious Welten
- Heyting-Algebren als Modell für Veränderungen
- Das Banach-Tarski-Paradoxon vs. Badiou
- Badious neobarocke Beispielauswahl
- Ausblick mit Hamlet und Sade
- Literatur
- Bildverzeichnis
- Impressum
- Über den Autor
- Über die Fotografin
Leseprobe (
PDF)
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